Klimawandel und Wurmbefall bei Schafen und Ziegen

Der Klimawandel hat einen immer größeren Einfluss auf unsere Welt – auch Wurmbefall bei Schafen und Ziegen ist davon betroffen. Veränderungen bei Temperatur, Niederschlagsmustern und Jahreszeiten führen dazu, dass das Risiko für Wurminfektionen steigt.

Wärmeres Klima und längere Vegetationsperioden
Ein steigender Temperaturdurchschnitt bedeutet, dass Magen-Darm-Würmer länger überleben können. Normalerweise sterben viele Wurmlarven im Winter durch Frost, aber milde Winter ermöglichen ein längeres Überleben. Der Infektionszyklus kann dadurch früher beginnen und länger andauern – das erhöht den Infektionsdruck.

Veränderte Niederschlagsmuster
Regen spielt eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Wurmlarven auf Weideflächen. Wenn es häufiger regnet, können sich die Larven schneller verteilen und werden leichter von Schafen und Ziegen aufgenommen. Gleichzeitig führt längere Trockenheit zu weniger Graswachstum. Weniger Futter zwingt die Tiere, enger beieinander zu grasen – das erhöht das Risiko einer Infektion.

Gesundheitliche Folgen
Ein erhöhter Wurmbefall kann ernsthafte gesundheitliche Folgen für Tiere haben. Schwere Wurminfektionen können Symptome wie Gewichtsverlust, Durchfall, Blutarmut und Wachstumsstörungen verursachen. Mit zunehmendem Infektionsdruck können diese Symptome künftig häufiger auftreten. Besonders Jungtiere und tragende Schafe und Ziegen sind anfällig für den erhöhten Infektionsdruck.
Ein höherer Infektionsdruck führt zudem zu mehr Wurminfektionen. Schwere Infektionen müssen weiterhin behandelt werden, wenn eine Kotuntersuchung dies ergibt. Dadurch können Resistenzprobleme zunehmen.

Was können Sie selbst tun?
Um die Auswirkungen des Klimawandels auf Wurminfektionen zu verringern, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen, die wir unten für Sie zusammengefasst haben.

  • Weidemanagement: Es ist wichtig, Ihre Schafe und Ziegen regelmäßig umzuweiden. Wenn die Tiere alle 2 bis 3 Wochen eine neue Weide bekommen, bleibt die Infektion minimal. Achten Sie darauf, dass die Weiden groß genug sind, damit die Tiere nicht in der Nähe ihrer eigenen Ausscheidungen grasen müssen. Mähen Sie Ihre Weide mindestens einmal pro Jahr. Auch das Beweiden durch andere Tierarten kann helfen, den Infektionsdruck für Ihre Schafe oder Ziegen zu verringern.
  • Regelmäßige Kotuntersuchung: Um Resistenzen zu vermeiden, ist es wichtig, nur dann zu entwurmen, wenn es wirklich nötig ist. Lassen Sie den Kot Ihrer Tiere regelmäßig (4x jährlich) untersuchen, um Wurminfektionen frühzeitig zu erkennen. Führen Sie auch eine Kotuntersuchung durch, wenn neue Tiere in die Herde aufgenommen werden.
  • Hygienemaßnahmen: Achten Sie auf gute Hygiene in Stall, Weide und Tränken. Entfernen Sie möglichst zweimal pro Woche den Kot aus der Weide. Legen Sie außerdem kein Futter auf den Boden im Stall, um den Kontakt mit kontaminiertem Kot zu vermeiden.

Mehr über Würmer erfahren Sie auf dieser Seite. Zögern Sie nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen – wir helfen Ihnen gerne weiter!

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