Der Leberegel hat einen komplizierten, indirekten Lebenszyklus. Eine Süßwasserschnecke ist als Zwischenwirt erforderlich. Da diese Schnecken nur unter feuchten Bedingungen überleben, beschränken sich Leberegelinfektionen auf Alpakas, die auf nassen, feuchten Weiden gegrast haben. Auf Weiden, auf denen im Vorjahr Schafe oder Rinder standen, treten Infektionen noch häufiger auf. Auf sandigen Böden oder gut entwässerten Weiden kommt der Leberegel von Natur aus nicht vor. Dagegen besteht in westlichen Weidegebieten stets ein Risiko für eine Leberegelinfektion. Beachten Sie, dass schon eine einzige nasse Ecke oder ein Grabenrand mit Wasser eine Quelle für Leberegelinfektionen sein kann.
Der erwachsene Leberegel lebt in den Gallengängen der Leber und produziert charakteristische Eier, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Abhängig von der Umgebungstemperatur und dem Vorhandensein von Wasser entwickelt sich innerhalb von 3 Wochen eine Larve, die im Wasser umherschwimmt und aktiv nach dem Zwischenwirt, einer Süßwasserschnecke, sucht. Die Larve dringt in die Schnecke ein und vermehrt sich dort. In der Schnecke entwickelt sie sich weiter zum nächsten Stadium, den sogenannten Zerkarien. Diese Zerkarien verlassen die Schnecke und werden für Ihr Alpaka infektiös. Dann heißen sie Metazerkarien, die mehrere Monate ansteckend bleiben können. Nach der Aufnahme durchbohren die jungen Larven die Darmwand und wandern zur Leber, wo sie einige Wochen umherwandern, bevor sie in den Gallengängen ankommen. Der gesamte Zyklus dauert mindestens 4–5 Monate.
Eine Infektion mit dem Leberegel kann verschiedene Symptome verursachen. Bei einer schweren, akuten Infektion kann Ihr Alpaka sterben. Besonders Alpakas, die auf stark verseuchten Weiden geweidet haben, können sechs bis acht Wochen nach der Infektion ohne äußere Anzeichen plötzlich sterben. Bei chronischen Infektionen können eine verminderte Widerstandskraft, reduzierte Fruchtbarkeit, schlechtes Wachstum und Frühgeburten auftreten.
Die Diagnose von Leberegel ist nicht leicht zu stellen. Eine richtige Einschätzung der Faktoren, die die Weidekontamination bestimmen, ist von großer Bedeutung. Überwachen Sie daher aktiv die Feuchtigkeit und Temperatur sowie die Beweidungsgeschichte durch Wiederkäuer. Diese Vorgeschichte in Kombination mit einer Blutuntersuchung auf Leberenzyme, einer Wurmuntersuchung und dem klinischen Bild Ihres Alpakas führt zu einer Wahrscheinlichkeitsdiagnose.
Wenn eine Wurmuntersuchung mit einer ausreichenden Menge Mist und der richtigen Technik durchgeführt wird, kann die Diagnose durch den Nachweis von Leberegeleiern bestätigt werden. Bei Worm&Co verwenden wir die modifizierte Dorsman-Methode. Diese Untersuchung ist qualitativ, was bedeutet, dass wir mit Sicherheit feststellen können, ob das Tier infiziert ist oder nicht.
Wenn die Wurmuntersuchung ergibt, dass Ihr Alpaka oder Lama mit Leberegel infiziert ist, erhalten Sie von uns eine persönliche Behandlungsempfehlung. So steht die Gesundheit Ihres Tieres im Vordergrund und unnötiges Entwurmen wird vermieden. Nehmen Sie gerne Kontakt mit unserem Team auf, wenn Sie Fragen haben; wir helfen Ihnen gerne weiter!