Endlich wieder Sonne! Leider führt das auch zu Trockenheit, wodurch das Gras langsamer wächst und die Gefahr steigt, dass Pferde mehr Sand aufnehmen. Pferde können Sand in der Regel gut ausscheiden. Bei Worm&Co werden Kotproben standardmäßig auf Sand untersucht, aber das ist nur eine Momentaufnahme. Deshalb empfehlen wir, hin und wieder drei Tage hintereinander selbst zu testen.
Sandtest durchführen
Vermuten Sie, dass Ihr Pferd zu viel Sand aufgenommen hat? Dies können Sie ganz einfach zu Hause testen. Schauen Sie sich das Erklärvideo unserer Sponsor-Reiterin Liset Dezijn an.
ACHTUNG: Es ist wichtig, 3–4 Tage hintereinander zu testen, um ein realistisches Bild zu bekommen.
Lösen Sie drei normale Pferdeäpfel in einem durchsichtigen Gefäß (Handschuh, Messbecher) mit Wasser auf. Die Äpfel sollten nicht auf sandigem Boden gelegen haben. Kalt- oder warmes Wasser ist möglich – warmes Wasser löst schneller. Der Sand setzt sich unten oder in den Fingerspitzen ab.
Liegt nach 30 Minuten mehr als ein Teelöffel Sand am Boden, kann das auf eine Menge hinweisen, die zu Verstopfung oder Koliken führen kann. Da Sand nicht regelmäßig ausgeschieden wird, empfehlen wir, mehrere Tage hintereinander zu testen.
Sandaufnahme aus Langeweile oder Futtermangel
Sandaufnahme kann aus Langeweile oder bei Mangel an Heu oder Gras entstehen. Selten ist es ein Zeichen für erhöhten Mineralbedarf (z. B. bei schwachem Immunsystem oder Fellwechsel). Manchmal ist das Gras so kurz, dass sogar die Wurzeln gefressen werden. Oder es handelt sich um nachgeahmtes Verhalten von Artgenossen.
Bei Sandkoliken gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Da Sandkoliken durch jede Form von Sandaufnahme entstehen, sollten Sie kein Heu direkt vom Boden füttern. Verwenden Sie lieber ein Heunetz oder einen Slowfeeder. Es gibt Slowfeeder, die Futterverluste auf den Boden minimieren. Auch ein Fressschutzkorb kann helfen, Sandaufnahme zu verhindern.
Ein zusätzlicher Tipp: Legen Sie eine Gummimatte unter die Heuraufe oder den Slowfeeder und reinigen Sie diese regelmäßig.
Studien zeigen, dass frisches, grünes Gras täglich zur Ausleitung von Sand beiträgt. Auch Bewegung hilft dabei.
Flohsamenschalen füttern
Neben Bewegung und Weidegang werden oft Produkte mit Flohsamenschalen gefüttert, um überschüssigen Sand aus dem Darm zu transportieren. Diese Samen können große Mengen Wasser aufnehmen. Sobald Flohsamen in den Verdauungstrakt gelangen, vergrößern sie sich auf das Fünffache ihres Volumens. Die dabei entstehende gelartige Masse hilft, den Sand auszuscheiden. Flohsamen sollten eine Woche lang über das Futter gegeben werden. Manche füttern sie monatlich, was jedoch die Wirkung verringern kann.
Gib das Flohsamenprodukt nicht ins Mash, da es sonst zu schnell klebrig wird. Es soll erst im Verdauungstrakt quellen. Stelle sicher, dass dein Pferd rund um die Uhr Zugang zu frischem Wasser hat. Wasser ist essenziell, vor allem bei der Gabe von Flohsamenprodukten.
Symptome einer Sandkolik
Ein Pferd mit Sandkolik zeigt oft folgende Symptome:
Was tun bei Verdacht auf Sandkolik?
Vermuten Sie, dass Ihr Pferd Sandkolik hat? Dann zögern Sie nicht und rufen Sie sofort den Tierarzt. Sand kann zu einem kompletten Darmverschluss oder sogar zu einer Drehung oder Verlagerung des Dickdarms führen.
Fragen? Dann kontaktieren Sie uns gerne!