Wurmresistenz wird noch oft unterschätzt, meist weil Pferdebesitzer denken: „Wird schon nicht so schlimm sein“ oder „Mir passiert das nicht“. Solange es uns nicht direkt betrifft, nehmen wir es nicht ernst.
In den letzten Monaten ist die Zahl der Pferde mit Afterwurmbefall im Vergleich zu früheren Jahren deutlich gestiegen. Warum? Weil der Afterwurm hochgradig ansteckend ist und mittlerweile gegen alle Wirkstoffe resistent ist – eine optimale Behandlung ist daher nicht mehr möglich. Zum Glück ist der Afterwurm relativ harmlos und eine Behandlung nicht immer notwendig. Durch gründliche Reinigung der Umgebung und der Analregion kann man einen Befall eindämmen. Zeigt dein Pferd dennoch Symptome, kann eine Behandlung zur Linderung verschrieben werden. Die Eier des Afterwurms sind extrem ansteckend, vor allem weil sie sehr klebrig sind. Wenn dein Pferd sich an einer Stelle scheuert und ein anderes Pferd sich dort auch scheuert, kann es sich ebenfalls infizieren. Deshalb ist es wirklich wichtig, die Umgebung und das Hinterteil sauber zu halten, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Leider beobachten wir auch bei anderen Magen-Darm-Würmern bereits Resistenzen gegen verschiedene Wirkstoffe. So ist die Behandlung des Blutwurms nur noch mit Moxidectin und Ivermectin möglich (2 von 5 Wirkstoffen). Auch die Wirkungsdauer nimmt ab: Früher konnte man nach einer Gabe von Equest Pramox (Moxidectin/Praziquantel) nach 3 Monaten erneut testen – heute sehen wir bereits nach 8 Wochen wieder Wurmeier. Bei einer Behandlung mit Ivermectin waren es früher 8 Wochen, doch inzwischen treten Wurmeier schon nach 4 Wochen wieder auf.
Resistenzvermeidung ist daher unerlässlich, um unsere Pferde weiterhin effektiv behandeln zu können. Kennst du Pferdebesitzer, die noch keine Kotuntersuchung machen? Bitte kontaktiere uns – wir erklären gerne, welche Folgen regelmäßiges Entwurmen ohne Diagnose haben kann. Nur gemeinsam können wir Wurmresistenzen verhindern!
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